XPlore Rom 2018
Wut ist echte Kraft. Sie gibt uns die Stärke Nein zu sagen und damit Ja zu uns selbst, Ziele zu haben, Entscheidungen zu treffen, Sachen auszumisten und Situationen zu beenden. Wut sagt: “Das bin ich, ich steh’ dazu!”
Allgemeine Seminarinfo
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15.06.2018 - 17.06.2018
10:00 - 7:00
Seminarbeschreibung
Workshop I
“Die positive Kraft der Wut” (1,5 Std.)
Wut ist echte Kraft. Sie gibt uns die Stärke Nein zu sagen und damit Ja zu uns selbst, Ziele zu haben, Entscheidungen zu treffen, Sachen auszumisten und Situationen zu beenden. Wut sagt: “Das bin ich, ich steh’ dazu!”
Es lohnt sich, guten Kontakt zu unserer Wut zu pflegen, auch in der Sexualität. Unsere Beziehungen kippen, wenn Aggression dominiert, aber auch dann, wenn die Wutkraft fehlt. Dann mangelt es häufig auch an der Lust auf Sex: Wut zu unterdrücken und nicht der Wahrheit gemäß auszudrücken führt zu Lustlosigkeit, Anorgasmie, vorzeitiger oder verzögerter Ejakulation. Wut sitzt in den Genitalien, im Kiefer und Sitzbereich, Magen und Darm. Oft sind unsere Krankheitssymptome nichts anderes als geschluckte, unverdaute Wut.
Frauen fällt es in unserer Gesellschaft oft besonders schwer, ihre Wut zu verkörpern: Wir dürfen Angst haben und traurig sein, aber mal zornig sein!? Oh Gott, ist das hysterisch, voll peinlich. Männer unterdrücken ihre Wut oft aus Angst, gewalttätig zu sein: Auch für männliche Wut/Kraft haben wir kaum positive Vorbilder.
Der Workshop handelt nicht von Gewalt, Rumbrüllen, Katharsis. Es geht um Kontakt auf der Grenze: Dort beginnt Berührung. Der Workshop schafft Raum für Wut als Kraft, die auf der Grenze berührt: Wir brauchen klare Nein’s, um aus ganzem Herzen Ja sagen zu können.
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Workshop II
“Playing by Heart” (1,5 Std.)
Ohrfeigen. Was spüre ich, bevor die Hand auf meine Wange trifft? Welche Gefühle tauchen auf, während ich mit der Hand zum Schlag aushole? Was passiert im Zwischenraum, bevor unsere Körper aufeinander treffen? In diesem Workshop erforschen wir, was es heißt, uns auf den Prozess unserer Gefühle einzulassen. “Gewalt” kommt von (althochdeutsch) “waltan” und meint die Stärke, eine Sache in ihrem Inneren zu verändern: Genau das wollen wir tun. So spielen wir mit Hingabe und Verletzlichkeit, Lust und Unlust, Traurigkeit, Angst, Schmerz und allen Nuancen der ganzen bunten Gefühlspalette. Was auch immer da ist, ist gut!
Unser Körper speichert negative Erinnerungen und wird dadurch hart, taub und gefühllos. Bei körperlicher Nähe können diese eingefrorenen Gefühle wieder an die Oberfläche steigen: Wir wollen frei, lebendig und im Fluss sein. Im Workshop erforschen wir beide Rollen, Schlagende_r und Geschlagene_r. Du entscheidest selbst, wie weit du mit körperlicher Berührung gehen möchtest. Thema des Workshops ist nicht physischer Schmerz, sondern eine gefühlte Begegnung mit dir selbst – mit allen Gefühlen du selbst und in Beziehung sein.
IN ENGLISH
Workshop I
“The positive Power of Rage” (1,5 hrs.)
Rage is true power. It gives us the strength to say No and thereby Yes to ourselves, let go of the past, follow our dreams and achieve our goals. Rage gives us the power to stand on our own and say: „That’s me.“
Rage is connection. Relationships fail if aggression is dominant but also if it is lacking: Our sex drives get lost when we don’t live our true power: Suppressing rage and not truthfully expressing it leads to listlessness, anorgasmia, premature or retarded ejaculation. Rage sits in our genitals, jaw, pelvis, stomach and guts. Undigested, rage often creates symptoms of disease.
For women, it is particularly hard to embody rage in our society: Displays of sadness or fear are accepted but anger begets shame and embarrassment. Role models for male power are just as poor: Men deny their rage because they don’t want to be violent.
That’s not a workshop about violence, shouting, catharsis. It’s about contact on the border: That’s where touch “starts”. The workshop creates a safe space for rage as vital power needed for deep contact: We need clear No’s in order to be able to say Yes wholeheartedly.
Workshop II
“Playing by Heart” (1,5 hrs.)
Slaps. What do I feel before your hand hits my cheek? What feelings arise while I raise my hand? What happens in the gap before our bodies meet? In this workshop, we explore what it means to get involved in the process of our emotions. “Violence” comes from (Old High German) “waltan” and means the strength to change something inside: That’s exactly what we want to do. So we play with dedication and vulnerability, desire and aversion, sadness, fear, pain and all nuances of the whole colorful range of emotions. Whatever is there is good!
Our body stores negative memories, making us hard, deaf and numb. When physically close, these frozen feelings can rise to the surface again: we want to be free, alive and flowing. In the workshop, we explore both roles, beating and beaten. You decide for yourself how far you want to go with physical contact. The theme of the workshop is not physical pain, but a felt encounter with yourself: Being in relationship and yourself in connection with your feelings.
Seminarleitung
Atma studierte prozessorientierte Körperarbeit und intime Heilmassage an der UCLA. Sie arbeitet als Coach für Körpersensibilisierung in ihrem Institut in Wien.
Atma liebt starke und achtsame Körperarbeit. In ihren Seminaren kann der Körper als Tor zur Lust, zu innerer Stille und zur Selbsterkenntnis erfahren werden. Das schafft neue und spannende Formen der Intimität. Alle Gefühle und Emotionen sind willkommen, auch die, die uns lange verwehrt waren. Für Atma beginnt Intimität weder mit Nacktheit noch mit Sex, sondern mit unserer Fähigkeit zu fühlen, was wirklich da ist, das zu schätzen und zu teilen.
Uns selbst zu spüren braucht Mut. Für manche sogar mehr Mut als das Überschreiten von Grenzen. Auf ihrer Suche nach authentischem Selbstausdruck hat Atma BDSM als bewussten Container positiver Wutkraft gefunden. Sie hat das mehr als 20 Jahre reflektiert und damit ein spannendes Tool unter vielen gewonnen, mit dem sie Menschen in ihre eigene Kraft begleitet.
Atma ist Lehrende im Masterlehrgang Sexualberatung an der Sigmund Freud Uni Wien. In Wien lehrt sie ihre Methode ATMA®-Gefühls- und Körperarbeit in 6 Modulen: “ATMA®-Gefühls- und Körperarbeit für Profis – I didn’t know how to feel, so I learned how to touch“.
Check it out! XPlore Rom
Festival zur Kunst der Lust
https://www.xplore-festival.com/
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Workshop Leader
Atma Pöschl
Atma studied process-oriented bodywork and intimate touch at UCLA. She works as coach for body sensitization in her institute in Vienna, where she collaborates with others in the field.
Atma loves strong and mindful bodywork. Her seminars and sessions allow for the body to be experienced as a door to pleasure, to peacefulness and selfknowledge. That creates new and exciting forms of intimacy. All emotions are welcome, even those that have been long denied to ourselves. For Atma, intimacy starts neither with nudity nor sex but with our ability to feel what is really there, to recognise and to share it.
Feeling ourselves requires courage. For some of us, even more courage than we need for transgressing boundaries. On her search for authentic expression, Atma found BDSM as a conscious container for the power of rage. By considering such issues for more than 20 years, she has gained a reflective tool – among many others – to accompany people into their own power.
Atma is teacher in the master program Sexual Counseling at the Sigmund Freud University of Vienna. She teaches her own method ATMA®-Emotional and Bodywork in a 6 months training: “ATMA®-Emotional and Bodywork for Profis / I didn’t know how to feel, so I learned how to touch“.
Check it out! XPlore Rome
The Festival on the Art of Lust
https://www.xplore-festival.com/
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Seminarfeedback
Gerade habe ich das Programm der Xplore angeschaut und freue mich, dass du einen Workshop leitest! Meine Partnerin und ich freuen uns auf die Teilnahme! Ich bin seit langem an deiner Arbeit interessiert. Bis jetzt hat die Reise nach Wien nie geklappt. Nun eben eine erste Begegnung auf der Xplore mitten in einer großen Umbruchphase. Ein entscheidender Grund mehr, an der diesjährigen Xplore teilzunehmen.”
Phil (Programmierer, 39J.)
“Atma’s Workshop ‘Die positive Kraft der Wut’ hat mich auf der XPlore Kopenhagen mitgerissen. Atma’s authentische, sich selbst auch verletzlich zeigende Art hat mich beeindruckt. Der Workshop war klar strukturiert und echt toll! Atma kann selbst im Zeitrahmen von zwei Stunden die Essenz positiver Wutkraft aufzeigen. Die Feinheit ihrer Übungen ließ mich mit offenem Mund und auch mit Tränen zurück: Ich konnte spüren, wie befreiend es sein kann, mit meiner (Wut)Kraft im Reinen zu sein. In Gesprächen mit Bekannten, Freundinnen und Arbeitskollegen in Freiburg wurde klar, dass wir alle dieselben Schwierigkeiten mit Wut haben! Entweder wir platzen damit heraus, fressen Wut in uns hinein oder fühlen nichts. Einen kontruktiven, positiven Zugang zur Wut hat in der Kindheit niemand erlernt. Ich auch nicht. Deshalb will ich allen Freiburger_inne_n und auch mir die Möglichkeit geben, mit Atma’s liebevoller Unterstützung in das Abenteuer positiver (Wut)Kraft reinzugehen und uns darauf einzulassen.”
Kathrin Gramsch (Seminarorganisatorin Freiburg, 47J.)
“Ich freue mich schon auf mehr von dir! Dein Workshop war so wertvoll für mich und wirkt noch immer nach. Immer wieder erinnere ich mich, visualisiere den Raum, den wir uns aufgebaut haben, nehme ihn bewusst wahr und genieße ihn sehr!”
Lisa (Designerin, 30J.) (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Ich war sehr beeindruckt und beseelt von deinem Workshop. Danke! Meine Erfahrungen habe ich gleich mit meinen Kollegen im Familienseminar geteilt: War immer noch toll! Das ging nur, weil ich mir kurioserweise ALLES von dir gemerkt habe. Tolles Thema.”
Kali (Studentin, 25J.) (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Danke für deinen Workshop in Berlin! Er gibt mir zu denken und zu fühlen – samt der restlichen XPlore. Ich habe viel Wut und Traurigkeit in mir und wünsche mir sehr, meiner Wut zu begegnen! So kann ich leichter Kontakt finden, ohne mich dabei zu verlieren bzw. ohne dass der/die andere sich verrät. Zu spüren, dass ich gar nicht so bedingungslos offen bin, wie ich dachte, war ein Geschenk.”
Frank (Kameramann, 51J.) (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Ich hatte definitiv eine Sternstunde auf der XPlore in deinem Workshop.”
Karin (Hebamme, 34J.) (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)