“Fühlen heißt zuhause sein.”
Atma Pöschl
Tantra
Tantra ist der Weg ehrlicher Gefühle
Tantra ist nicht Sex, auch wenn es oft so verkauft wird. Angst, Traurigkeit, Wut oder Lust – all das kann Tantra bedeuten. Tantra ist der Weg ehrlicher Gefühle.
Tantrische Praktiken suchen die natürliche Kommunikation mit der Welt. Tantra fragt: Wie können wir unseren Resonanzkörper (bestehend aus dem physischen Körper, unseren fünf Sinnen und Gefühlen) so einstimmen, dass wir die Welt wirklich wahrnehmen, mit ihr schwingen und spontan auf sie reagieren können? Tantra blickt aufs Ganze, Sexualität ist ein kleiner Teil davon.
Als Coach für Körpersensibilisierung bedeutet Tantra für mich: Ich bin der Schatz, ich suche meinen Schatz nicht im Außen. Eine tantrische Haltung signalisiert: Ich bin bereit, mein „Ich spüre nichts“ oder „Du berührst mich falsch“ als Bremse zu erkennen, die mich vom Leben trennt, und tiefer zu schauen. Ich lasse mich auf mein Gegenüber ein und finde Antworten in mir selbst.
Das Wort “Tantra” ist hohl und leer
Tantra hat mich gelehrt: Heilung passiert jedes Mal, wenn eine Frau ihre Kraft annimmt, und wenn ein Mann die Frauen in seinem Leben genauso ehrt wie das Weibliche in sich selbst. Im 21. Jahrhundert wird das Wort Tantra leider auch als Deckmantel für Ökonomien der Ohn/Macht (Prostitution) verwendet. Auch Tantra-Lehrende und Institute vertreten teilweise sehr unterschiedliche Haltungen. Als spirituelle Praxis ist Tantra Teil meiner Privatsphäre. Das Wort selbst ist hohl und leer: Ich verwende es nicht als Label für meine Arbeit.
Ideologie schert alle über denselben Kamm, da fällt so manche_r durch den Rost
Nicht zuletzt feiert das ursprüngliche Tantra die “natürliche” Anziehungskraft zwischen Mann und Frau. Das Wort heteronormativ weist darauf hin, dass diese Haltung in zwei Geschlechtern denkt – Mann, Frau – die eindeutig unterschieden sind und sich gegenseitig begehren. Alle anderen Formen, Geschlecht und Begehren zu leben, werden in dieser Konstruktion ausgelöscht. Für mich ist das in dieser Auschließlichkeit nicht stimmig. Ideologie schert alle über denselben Kamm, wobei so manche_r durch den Rost fällt. Mit Ideologien habe ich nichts am Hut.
Vielfalt birgt die Kraft der Komplettierung
Mein wertschätzender Umgang mit Körpern und Sexualität ist das Produkt vieler Jahre Aus- und Fortbildung in prozessbegleitender Körperarbeit, IBP und Intimer Massage, meines Studiums an der Uni, langjähriger Supervision, Freude an Selbstreflexion, vor allem aber meiner Lebenserfahrung.