XPlore Berlin 2018
Spüren ist wie ein Entspannen. Spüren ist ein Prozess ähnlich dem, eine Hand zu öffnen, die lange zur Faust geballt war: Du öffnest und lässt los, öffnest und lässt los, langsam, behutsam. Im Workshop wollen wir die leisen Töne von Berührung genießen, er wird bekleidet abgehalten.
Allgemeine Seminarinfo
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27.07.2018 - 29.07.2018
10:00 - 7:00
Seminarbeschreibung
Workshop
“Lust auf Berührung” (1,5 Std.)
“Ich lasse mich nicht mehr berühren.” Ich erinnere nich den Zeitpunkt, nur meinen Gedanken und das Gefühl: Schmerz. Den Schmerz über Nähe, die mir keine Freude machte, verkörperte ich mit Asthma. Im Kindergarten riss ich mir die Haare aus. In der Volksschule sagte ich: “Keiner hat mich lieb.” Als Teenager war’s Komatrinken, Rasierklingen. Und in den frühen 20ern war mein Leitsatz: Grenzen zu haben, die ich nicht überschreiten kann, ist keine Stärke.
Erich Fried erzählt seine Geschichte mit Poesie: “Es ist lächerlich, sagt der Stolz. Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht. Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst. Es ist was es ist, sagt die Liebe.” Es tut mir leid um die Jahre, in denen ich es nicht wagte, den Schmerz zu spüren und die Wut, die mir als Kind zuviel waren. Du versuchst, dich selbst zu überzeugen, dass alles perfekt ist? Bist stolz aufs “positive Denken”? Willst dich nicht in “tiefere Frequenzen” runterziehen lassen? Trauer bedeutet nicht, Negatives zu füttern! Das ist Medizin. Echtes Lebendigsein braucht den Mut, uns allen Gefühlen, auch dem Schmerz zu stellen.
Spüren ist wie ein Entspannen. Spüren ist ein Prozess ähnlich dem, eine Hand zu öffnen, die lange zur Faust geballt war: Du öffnest und lässt los, öffnest und lässt los, langsam, behutsam. Im Workshop wollen wir die leisen Töne von Berührung genießen, er wird bekleidet abgehalten. Sexualität als intimste Form der Berührung bleibt außen vor: Wir wollen alle Gefühle in’s Boot holen, bevor wir in anderen Workshops der Xplore weitergehen.
IN ENGLISH
Workshop
“Longing for touch/Desire to touch” (1,5 hrs.)
“I don’t wanna be touched anymore.” I do not remember the time, just my thoughts and the feeling: pain. The pain of closeness, which did not please me, I embodied with asthma. In the kindergarten, I tore my hair out. At elementary school, I said, “Nobody loves me.” As a teenager, it was Komatrinken, razor blades. And in the early ’20s, my guiding principle was: having boundaries that I can not cross is not a strength.
Erich Fried tells his story with poetry: “It’s ridiculous, says the pride, it’s reckless, says the caution, it’s nothing but pain, the fear says, it’s what it is, love says.” I’m sorry about the years when I did not dare to feel the pain and the anger that was too much for me as a child. You try to convince yourself that everything is perfect? Are you proud of “positive thinking”? Do not want to be pulled down into “lower frequencies”? Grief does not mean to feed negatives! That’s medicine. True aliveness needs the courage to face all feelings, including pain.
Feeling is like relaxing. Feeling is a process similar to opening a hand that has been clenched for a long time: you open and let go, open and let go, slowly, gently. In the workshop we want to enjoy the soft tones of touch. The clothes stay on: Sexuality, the most intimate form of touch, ist not the topic. We want to get all the emotions into the boat before we move on to other Xplore workshops.
Seminarleitung
Atma studierte prozessorientierte Körperarbeit und intime Heilmassage an der UCLA. Sie arbeitet als Coach für Körpersensibilisierung in ihrem Institut in Wien.
Atma liebt starke und achtsame Körperarbeit. In ihren Seminaren kann der Körper als Tor zur Lust, zu innerer Stille und zur Selbsterkenntnis erfahren werden. Das schafft neue und spannende Formen der Intimität. Alle Gefühle und Emotionen sind willkommen, auch die, die uns lange verwehrt waren. Für Atma beginnt Intimität weder mit Nacktheit noch mit Sex, sondern mit unserer Fähigkeit zu fühlen, was wirklich da ist, das zu schätzen und zu teilen.
Uns selbst zu spüren braucht Mut. Für manche sogar mehr Mut als das Überschreiten von Grenzen. Auf ihrer Suche nach authentischem Selbstausdruck hat Atma BDSM als bewussten Container positiver Wutkraft gefunden. Sie hat das mehr als 20 Jahre reflektiert und damit ein spannendes Tool unter vielen gewonnen, mit dem sie Menschen in ihre eigene Kraft begleitet.
Atma ist Lehrende im Masterlehrgang Sexualberatung an der Sigmund Freud Uni Wien. In Wien lehrt sie ihre Methode ATMA®-Gefühls- und Körperarbeit in 6 Modulen: “ATMA®-Gefühls- und Körperarbeit für Profis – I didn’t know how to feel, so I learned how to touch“.
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Festival zur Kunst der Lust
https://www.xplore-festival.com/
IN ENGLISH
Workshop Leader
Atma Pöschl
Atma studied process-oriented bodywork and intimate touch at UCLA. She works as coach for body sensitization in her institute in Vienna, where she collaborates with others in the field.
Atma loves strong and mindful bodywork. Her seminars and sessions allow for the body to be experienced as a door to pleasure, to peacefulness and selfknowledge. That creates new and exciting forms of intimacy. All emotions are welcome, even those that have been long denied to ourselves. For Atma, intimacy starts neither with nudity nor sex but with our ability to feel what is really there, to recognise and to share it.
Feeling ourselves requires courage. For some of us, even more courage than we need for transgressing boundaries. On her search for authentic expression, Atma found BDSM as a conscious container for the power of rage. By considering such issues for more than 20 years, she has gained a reflective tool – among many others – to accompany people into their own power.
Atma is teacher in the master program Sexual Counseling at the Sigmund Freud University of Vienna. She teaches her own method ATMA®-Emotional and Bodywork in a 6 months training: “ATMA®-Emotional and Bodywork for Profis / I didn’t know how to feel, so I learned how to touch“.
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Festival on the Art of Lust
https://www.xplore-festival.com/
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Seminarfeedback
“Gerade habe ich das Programm der Xplore angeschaut und freue mich, dass du einen Workshop leitest! Meine Partnerin und ich freuen uns auf die Teilnahme! Ich bin seit langem an deiner Arbeit interessiert. Bis jetzt hat die Reise nach Wien nie geklappt. Nun eben eine erste Begegnung auf der Xplore mitten in einer großen Umbruchphase. Ein entscheidender Grund mehr, an der diesjährigen Xplore teilzunehmen.”
Phil, 39J., Programmierer
“Atma’s Workshop ‘Die positive Kraft der Wut’ hat mich auf der XPlore Kopenhagen mitgerissen. Atma’s authentische, sich selbst auch verletzlich zeigende Art hat mich beeindruckt. Der Workshop war klar strukturiert und echt toll! Atma kann selbst im Zeitrahmen von zwei Stunden die Essenz positiver Wutkraft aufzeigen. Die Feinheit ihrer Übungen ließ mich mit offenem Mund und auch mit Tränen zurück: Ich konnte spüren, wie befreiend es sein kann, mit meiner (Wut)Kraft im Reinen zu sein. In Gesprächen mit Bekannten, Freundinnen und Arbeitskollegen in Freiburg wurde klar, dass wir alle dieselben Schwierigkeiten mit Wut haben! Entweder wir platzen damit heraus, fressen Wut in uns hinein oder fühlen nichts. Einen kontruktiven, positiven Zugang zur Wut hat in der Kindheit niemand erlernt. Ich auch nicht. Deshalb will ich allen Freiburger_inne_n und auch mir die Möglichkeit geben, mit Atma’s liebevoller Unterstützung in das Abenteuer positiver (Wut)Kraft reinzugehen und uns darauf einzulassen.”
Kathrin Gramsch, 47J., Seminarorganisatorin Freiburg
“Ich freue mich schon auf mehr von dir! Dein Workshop war so wertvoll für mich und wirkt noch immer nach. Immer wieder erinnere ich mich, visualisiere den Raum, den wir uns aufgebaut haben, nehme ihn bewusst wahr und genieße ihn sehr!”
Lisa, 30J., Designerin (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Ich war sehr beeindruckt und beseelt von deinem Workshop. Danke! Meine Erfahrungen habe ich gleich mit meinen Kollegen im Familienseminar geteilt: War immer noch toll! Das ging nur, weil ich mir kurioserweise ALLES von dir gemerkt habe. Tolles Thema.”
Kali, 25J., Studentin (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Danke für deinen Workshop in Berlin! Er gibt mir zu denken und zu fühlen – samt der restlichen XPlore. Ich habe viel Wut und Traurigkeit in mir und wünsche mir sehr, meiner Wut zu begegnen! So kann ich leichter Kontakt finden, ohne mich dabei zu verlieren bzw. ohne dass der/die andere sich verrät. Zu spüren, dass ich gar nicht so bedingungslos offen bin, wie ich dachte, war ein Geschenk.”
Frank, 51J., Kameramann (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)
“Ich hatte definitiv eine Sternstunde auf der XPlore in deinem Workshop.”
Karin, 34J., Hebamme (Feedback zum 1,5 Std. Workshop)